Schon ohne Medikamente haben viele Menschen mit ADHS Schwierigkeiten beim Einschlafen. Gedanken kreisen, der Körper wirkt noch aktiv, obwohl man müde ist, als würde das Gehirn nicht in den Ruhemodus schalten. Studien zeigen: Bis zu 70 % der Betroffenen berichten über Einschlafprobleme, unruhigen Schlaf oder nächtliches Aufwachen.
Ein möglicher Grund liegt in einer gestörten Regulation des zirkadianen Rhythmus, also unserer inneren Uhr. Dieser Rhythmus steuert, wann wir müde werden, wie tief wir schlafen und wann wir morgens aufwachen. Bei ADHS ist dieser Zyklus oft verschoben. Viele Betroffene fühlen sich abends besonders wach und sind morgens schwer aus dem Bett zu bekommen, ein Hinweis auf eine sogenannte verzögerte Schlafphase (Díaz-Román et al., 2018).
Ein weiterer Aspekt ist die emotionale und sensorische Reizoffenheit. Menschen mit ADHS nehmen Reize häufig intensiver wahr, sowohl tagsüber als auch abends. Geräusche, Licht, körperliche Empfindungen oder innere Anspannung werden weniger gut gefiltert. Das Gehirn bleibt dadurch in einem aktiveren Zustand. Selbst kleine Dinge wie das Ticken einer Uhr, ein kratzender Pyjama oder ein nicht perfektes Kissen können als störend empfunden werden.
Viele Betroffene berichten auch von innerer Unruhe oder dem Gefühl, „nicht abschalten zu können“. Gedanken rasen, To-dos vom Tag oder emotionale Eindrücke laufen wie in einer Endlosschleife ab. Dieses Phänomen wird häufig als Gedankenkarussell oder „Overthinking“ beschrieben, und erschwert das Einschlafen zusätzlich.
Hinzu kommt, dass ADHS oft mit Komorbiditäten wie Angststörungen, Depressionen oder chronischem Stress einhergeht, alles Faktoren, die den Schlaf ebenfalls beeinträchtigen können. Auch Verhaltensmuster wie spätes Essen, Medienkonsum bis tief in die Nacht oder ein unregelmäßiger Tagesablauf spielen eine Rolle (Díaz-Román et al., 2018).
Zusammengefasst: Schlafprobleme bei ADHS sind meist multifaktoriell bedingt. Es handelt sich nicht einfach nur um «Ein- und Durchschlafstörungen«, sondern um eine komplexe Wechselwirkung zwischen Neurobiologie, Alltag und Verhalten.
Wie ADHS-Medikamente den Schlaf beeinflussen können
Stimulanzien wie Methylphenidat (z. B. Ritalin, Concerta, Medikinet) oder Amphetaminpräparate (z. B. Elvanse) verbessern bei vielen Menschen mit ADHS die Konzentration, Impulskontrolle und Alltagsstruktur erheblich. Sie ermöglichen es, Aufgaben fokussierter anzugehen, Ablenkungen besser auszublenden und emotionale Reaktionen besser zu regulieren. Doch diese Medikamente wirken anregend auf das zentrale Nervensystem, und diese Wirkung kann sich direkt auf den Schlaf auswirken (Díaz-Román et al., 2018).
Typische schlafbezogene Nebenwirkungen:
- Einschlafverzögerung: Betroffene liegen lange wach, weil das Gehirn noch aktiv ist
- Kürzere Gesamtschlafdauer: weniger Schlafzeit kann sich am nächsten Tag rächen
- Verringerter Tiefschlafanteil: die erholsamste Schlafphase wird reduziert
- Unruhiger Schlaf: häufigeres Erwachen, lebhafte Träume oder eine innere Unruhe
Diese Effekte treten vor allem dann auf, wenn die Medikamentenwirkung bis in den Abend anhält, etwa bei zu spätem Einnahmezeitpunkt oder bei längerer individueller Wirkdauer. Auch die persönliche Sensibilität auf bestimmte Wirkstoffe spielt eine Rolle. Bei Jugendlichen oder Erwachsenen, die ohnehin schon unter Schlafproblemen leiden, kann sich dieser Effekt verstärken (Díaz-Román et al., 2018).
Warum passiert das?
ADHS-Stimulanzien erhöhen die Verfügbarkeit der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn, zwei Botenstoffe, die mit Wachheit, Motivation und Aufmerksamkeit in Verbindung stehen. Wird die Wirkung dieser Substanzen nicht rechtzeitig vor dem Abend abgebaut, bleibt der Körper auf «Aktivmodus» gestellt. Das kann sich anfühlen wie ein innerer Motor, der nicht zur Ruhe kommt, selbst wenn man müde ist (Díaz-Román et al., 2018).
Besonders relevant ist dabei die Halbwertszeit des Medikaments, also die Zeit, die der Körper braucht, um die Wirkstoffkonzentration zur Hälfte abzubauen. Präparate mit kurzer Wirkdauer sind häufig abends besser verträglich, während lang wirksame Medikamente individuell angepasst werden müssen (Díaz-Román et al., 2018).
Wichtig zu wissen:
Nicht alle ADHS-Medikamente wirken sich gleich stark auf den Schlaf aus. Manche Betroffene berichten sogar von einem besseren Schlaf, seit sie medikamentös behandelt werden, und das ist kein Widerspruch:
- Durch die verbesserte Alltagsstruktur reduziert sich oft das abendliche Grübeln.
- Die Impulsivität nimmt ab, was zu ruhigeren Abendstunden führen kann.
- Der Tag ist weniger chaotisch, was den Übergang zur Ruhephase erleichtert.
Ob ein Medikament den Schlaf eher stört oder unterstützt, hängt also stark von der Dosierung, dem Einnahmezeitpunkt, dem Medikamententyp und der individuellen Reaktion ab. Eine enge Rücksprache mit der behandelnden Fachperson ist daher essenziell, vor allem, wenn Schlafprobleme auftreten oder sich verschlimmern (Díaz-Román et al., 2018).
Tipp: Wer unter Ein- oder Durchschlafproblemen leidet, sollte die Medikamenteneinnahme dokumentieren (z. B. in einem Schlaftagebuch) und gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen, ob eine Anpassung nötig ist. Manchmal hilft bereits eine frühere Einnahmezeit oder ein Wechsel zu einem anderen Präparat mit kürzerer Wirkdauer.
Kurz vs. Langzeitpräparate: Einfluss auf den Schlaf
Kurzzeitpräparate (z. B. Ritalin, Medikinet):
- Wirken 3–5 Stunden
- Schlafprobleme treten seltener auf, da die Wirkung meist am frühen Abend nachlässt
- Mehrfache Einnahme am Tag nötig, oft morgens und mittags
- Risiko für sogenannte Rebound-Effekte am späten Nachmittag oder Abend, wenn die Wirkung abrupt endet
- Bei sensibler Schlafarchitektur kann selbst ein spätes Nachlassen der Wirkung noch Unruhe hervorrufen
Vorteil: Flexibler dosierbar, etwa bei kürzeren Schultagen oder nur punktuellem Bedarf (van Veen et al., 2010).
Nachteil: Die Wirkung ist begrenzt, was insbesondere bei längeren Tagen oder komplexeren Aufgaben zu Nachteilen führen kann. Zudem erfordert die Tagesplanung eine gute Selbststrukturierung, um die Einnahmen nicht zu vergessen (van Veen et al., 2010).
Langzeitpräparate (z. B. Concerta, Elvanse):
- Wirken 8–12 Stunden, abhängig von Präparat, Stoffwechsel und individueller Reaktion
- Nur eine Einnahme pro Tag nötig, meist morgens
- Deutlich konstantere Wirkung über den Tag, was Konzentration und Stimmung stabilisieren kann
- Schlafprobleme vor allem dann, wenn die Wirkung in die Abendstunden hineinreicht und das „Herunterfahren“ erschwert wird
- Besonders bei Elvanse: Langsamer Wirkeintritt, aber auch langes „Nachwirken“, das kann die Einschlafphase verzögern
Individuelle Unterschiede spielen eine grosse Rolle: Manche schlafen trotz Langzeitwirkung problemlos ein, andere reagieren sehr sensibel auf kleinste Restwirkungen.
Tipp: Schlafprobleme sind häufig dosis- oder zeitabhängig. Manchmal hilft schon eine Anpassung des Einnahmezeitpunkts, um die Wirkung vor dem Einschlafen abklingen zu lassen. Auch eine Umstellung auf ein anderes Präparat mit kürzerer oder besser kalkulierbarer Wirkdauer kann sinnvoll sein, idealerweise in Rücksprache mit der behandelnden Fachperson (van Veen et al., 2010).
Rebound-Effekt: Wenn der Schlaf durch das „Nachlassen“ gestört wird
Ein interessanter Aspekt: Manche Betroffene schlafen schlechter nachdem das Medikament nachlässt, also nicht während der Wirkung (van Veen et al., 2010).
Typisch:
- Abends starke innere Unruhe
- Reizbarkeit, emotionale Labilität
- „Crash“-Gefühl nach einem produktiven Tag
- Gefühl von Überforderung oder Frustration, weil die Leistungsfähigkeit plötzlich abnimmt
Dieser sogenannte Rebound-Effekt kann paradoxerweise zu schlechterem Schlaf führen, obwohl das Medikament an sich schon nicht mehr wirkt. Der Körper reagiert auf das plötzliche Fehlen der medikamentösen Unterstützung mit kompensatorischer Überaktivität. Das Nervensystem fährt kurzfristig in den „Alarmmodus“, genau dann, wenn eigentlich Ruhe einkehren sollte (van Veen et al., 2010).
Was hilft?
- Eine spätere (aber nicht zu späte) letzte Dosis kann den Rebound abfedern, bei Kurzzeitpräparaten mit Absprache möglich
- Abendroutinen gezielt auf emotionale Beruhigung und Reizverarbeitung ausrichten
- Entspannungsübungen, leichte Bewegung oder beruhigende Sinneseindrücke nutzen
- In manchen Fällen kann auch eine sehr geringe abendliche Zusatzdosis helfen, das muss jedoch individuell medizinisch abgeklärt werden
Tipp: Wer den Rebound als regelmässiges Muster erkennt, sollte ein „Rebound-Tagebuch“ führen: Wann tritt er auf? Wie fühlt er sich an? Was hilft spontan, was langfristig? Diese Erkenntnisse unterstützen eine gezielte Medikamentenanpassung und verbessern oft auch den Schlaf deutlich (van Veen et al., 2010).
Schlafprobleme durch ADHS-Medikamente: Was hilft?
a) Einnahmezeit anpassen
Die Einnahmezeit ist ein entscheidender Faktor für den Einfluss eines ADHS-Medikaments auf den Schlaf. Besonders bei langwirksamen Präparaten wie Elvanse (Lisdexamfetamin) kann eine zu späte Einnahme dazu führen, dass die Wirkung bis in die Abendstunden anhält, mit dem Ergebnis, dass das Einschlafen deutlich erschwert wird. Deshalb gilt: je früher die Einnahme, desto geringer das Risiko für schlafbezogene Nebenwirkungen (van Veen et al., 2010).
Tipps:
- Die erste Tagesdosis möglichst früh am Morgen einnehmen, idealerweise vor 8 Uhr.
- Falls eine zweite Gabe nötig ist (z. B. bei kurzwirksamen Methylphenidat-Präparaten), sollte diese spätestens bis 14–15 Uhr erfolgen.
- Beobachte, wann du abends zur Ruhe kommst: Wenn du regelmäßig nicht müde wirst, kann eine zeitliche Anpassung sinnvoll sein.
b) Präparat wechseln
Nicht jedes Medikament wirkt bei jedem Menschen gleich. Während einige mit Methylphenidat gut zurechtkommen, empfinden andere Lisdexamfetamin als verträglicher, insbesondere in Bezug auf den Schlaf. Das liegt an den unterschiedlichen Wirkmechanismen und Metabolisierungswegen (van der Heijden et al., 2007).
Was man wissen sollte:
- Methylphenidat wirkt schneller und kürzer, das kann bei Einschlafproblemen manchmal hilfreich sein.
- Lisdexamfetamin wird verzögert über die Leber aktiviert und wirkt gleichmässiger, kann aber länger im System bleiben.
- Auch innerhalb derselben Wirkstoffgruppe gibt es Unterschiede: Retardkapseln, Tabletten oder Pflaster können sich unterschiedlich auf den Schlaf auswirken.
Ein Wechsel des Präparats kann sich lohnen, insbesondere, wenn trotz angepasster Einnahmezeit weiterhin Schlafprobleme bestehen (van der Heijden et al., 2007).
c) Dosis anpassen
Mehr ist nicht immer besser, vor allem nicht am späten Nachmittag. Eine zu hohe Dosierung kann den Körper in einen dauerhaften Aktivierungszustand versetzen. Das Resultat: ein überdrehtes Gefühl am Abend, Gedankenrasen und verzögertes Einschlafen (van Andel et al., 2021).
Was hilft:
- Beobachte genau, wann die Wirkung nachlässt und ob du dann unruhiger oder gereizter wirst, das kann ein Zeichen für eine zu hohe Dosis sein.
- Weniger kann mehr sein: Eine etwas niedrigere Dosis kann tagsüber trotzdem gut wirken und gleichzeitig den Schlaf schonen.
- In einigen Fällen kann auch eine Aufteilung der Dosis auf zwei kleinere Portionen hilfreich sein.
d) Nicht-medikamentöse Schlafhilfen kombinieren
Medikamente allein reichen oft nicht, vor allem dann nicht, wenn das Nervensystem abends nicht „abschalten“ kann. Daher ist es sinnvoll, die medikamentöse Behandlung mit schlaffördernden Verhaltensstrategien zu kombinieren (Kidwell et al., 2015).
Bewährte Methoden:
- Eine konsequente Schlafroutine (immer zur gleichen Zeit ins Bett, gleiche Rituale)
- Reduktion von Bildschirmzeit und Blaulicht am Abend, z. B. durch Filter oder Blaulichtbrille
- Reizabschirmung durch Ohrstöpsel, Augenmaske oder beruhigende Musik (z. B. Naturklänge, White Noise)
- Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga Nidra oder geführte Meditationen
- Reizarme Abendgestaltung mit ruhigen Tätigkeiten wie Lesen, Malen oder Tagebuchschreiben
e) Melatonin als Zusatz
Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Bei ADHS ist die Ausschüttung dieses Hormons oft verzögert, was zu einer „inneren Verschiebung“ führt, also zu später Müdigkeit und Einschlafproblemen. In solchen Fällen kann Melatonin in niedriger Dosis helfen, den natürlichen Rhythmus wiederherzustellen (Hiscock et al., 2015).
Wichtige Hinweise:
- Die Einnahme sollte etwa 1–2 Stunden vor der gewünschten Schlafenszeit erfolgen.
- Die Dosierung variiert individuell, zu viel Melatonin kann paradoxe Wirkungen zeigen (z. B. Unruhe).
- Melatonin eignet sich besonders, wenn ein sogenannter „delayed sleep phase syndrome“ (DSPS) vorliegt.
- In der Schweiz ist Melatonin rezeptpflichtig, eine ärztliche Abklärung ist notwendig.
Achtung Rebound-Effekt: Manche ADHS-Medikamente lösen am Abend einen Rebound aus, also eine verstärkte Unruhe, sobald die Wirkung nachlässt. Melatonin kann helfen, diesen Effekt abzufedern, ersetzt aber keine Anpassung der Medikation. Wenn du abends überdreht bist und nicht zur Ruhe kommst, sprich das unbedingt bei deinem nächsten Arzttermin an (Hiscock et al., 2015).
- Wann du ärztlich nachjustieren solltest
Wenn du dauerhaft schlecht schläfst und vermutest, dass es am Medikament liegt, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Denn auch wenn viele ADHS-Medikamente den Alltag verbessern können, bedeutet das nicht automatisch, dass sie auch zum Schlafrhythmus passen. Schlafprobleme sind bei ADHS ohnehin häufig, Medikamente können diese verstärken, aber auch lindern. Daher ist es entscheidend, gut hinzusehen (Hiscock et al., 2015).
Typische Hinweise, dass eine ärztliche Nachjustierung sinnvoll ist:
- Einschlafzeit liegt regelmäßig über 1 Stunde, trotz Abendroutine und reizarmem Umfeld
- Du wachst nachts mehrmals auf und kannst nicht wieder einschlafen
- Du fühlst dich trotz 7–9 Stunden Schlaf nicht erholt oder funktionierst am Tag kaum
- Deine Stimmung ist am Morgen deutlich schlechter als abends oder instabil über den Tag
- Du spürst körperliche Symptome wie Herzklopfen, Nervosität oder Hitzewallungen beim Einschlafen
Solche Anzeichen können darauf hindeuten, dass entweder die Einnahmezeit zu spät gewählt wurde, die Dosierung zu hoch ist oder das Präparat nicht optimal zu deinem Körper passt (Wajszilber et al., 2018).
Es ist nicht normal, sich dauerhaft durch Medikamente schlaflos zu fühlen. Oft lassen sich mit kleinen Anpassungen grosse Effekte erzielen, z. B. eine frühere Einnahmezeit, eine Teilung der Dosis oder ein Wechsel zu einem Präparat mit kürzerer Wirkdauer (Wajszilber et al., 2018).
Wichtig ist: Du musst solche Nebenwirkungen nicht „aushalten“. Eine offene Rückmeldung an dein Behandlungsteam ist der erste Schritt, um die Balance zwischen guter Tagesstruktur und erholsamem Schlaf zu finden (Wajszilber et al., 2018).
Fazit: Medikamente & Schlaf bei ADHS, ein sensibler Balanceakt
Nicht jedes ADHS-Medikament stört automatisch den Schlaf. Viele Betroffene berichten sogar, dass sie besser schlafen, weil ihr Tag durch das Medikament ruhiger und strukturierter verläuft. Wenn die Symptome tagsüber besser kontrolliert werden, kann sich das auch positiv auf die innere Unruhe am Abend auswirken. Weniger impulsives Verhalten, weniger Reizüberflutung und eine bessere Tagesstruktur schaffen oft erst die Voraussetzungen für entspannende Abendroutinen.
Bei anderen wiederum zeigen sich Nebenwirkungen wie Einschlafprobleme, Durchschlafstörungen oder nächtliche Unruhe. Besonders bei stimulierenden Medikamenten wie Methylphenidat oder Amphetaminpräparaten hängt die Wirkung stark von der individuellen Dosierung, dem Stoffwechsel und dem Einnahmezeitpunkt ab. Auch begleitende Faktoren wie Koffeinkonsum, Bildschirmzeiten und emotionale Belastungen am Abend können die Wirkung auf den Schlaf beeinflussen.
Wichtig ist daher eine individuelle Anpassung: Präparat, Dosierung und Einnahmezeit sollten gemeinsam mit einer Fachperson, idealerweise mit Erfahrung in ADHS und Schlafstörungen – auf deinen Alltag abgestimmt werden. In vielen Fällen reicht eine kleine Anpassung, etwa eine frühere Einnahmezeit, um Schlafprobleme deutlich zu reduzieren. Alternativ können auch nicht-stimulierende Medikamente wie Atomoxetin in Betracht gezogen werden, die oft eine andere Wirkung auf den Schlaf haben.
Und wenn doch Schlafprobleme auftreten, gibt es viele Möglichkeiten, gegenzusteuern. Von gezielter Schlafhygiene über pflanzliche Präparate bis hin zu psychotherapeutischer Unterstützung bei chronischen Einschlafstörungen: Du bist nicht allein, und es gibt fundierte Wege, wie du zu einem erholsamen Schlaf zurückfindest.