Hypnose als Therapieansatz bei ADHS ist noch wenig verbreitet, aber zunehmend im Gespräch. Gerade bei Erwachsenen mit ADHS, die alternative Wege zur Linderung ihrer Symptome suchen, wird Hypnosetherapie immer häufiger als Ergänzung oder Alternative zur klassischen Verhaltenstherapie oder medikamentösen Behandlung ins Auge gefasst. In der Schweiz, etwa in Städten wie Zürich, Thun oder Adliswil, bieten immer mehr Hypnosepraxen Behandlungen speziell für Menschen mit ADHS an. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Wirkweise von Hypnose, konkrete Erfahrungen aus der Praxis und aktuelle Forschungsergebnisse, mit Fokus auf Erwachsene wie auch Kinder (Virta et al., o. J.).
Was ist Hypnose und wie kann sie bei ADHS helfen?
Hypnose ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit und tiefer Entspannung, in dem das Unterbewusstsein besonders aufnahmefähig für neue Gedanken, Verhaltensmuster und Suggestionen ist. Therapeutische Hypnose wird von geschulten Hypnosetherapeuten angeleitet und zielt darauf ab, das Verhalten, die emotionale Reaktion und sogar körperliche Prozesse zu beeinflussen (Virta et al., o. J.).
Bei ADHS kann Hypnose helfen, innere Unruhe zu reduzieren, die Konzentration zu steigern und impulsives Verhalten besser zu regulieren. Gerade Menschen mit der sogenannten hypoaktiven Form (eher verträumt, langsam, desorganisiert) sprechen häufig gut auf bestimmte Formen wie Aktiv-Wach-Hypnose an. Dabei wird nicht nur die Entspannung trainiert, sondern auch der gezielte Aufbau von innerer Aktivierung und Konzentrationsfähigkeit gefördert (Virta et al., o. J.).
Typische Wirkmechanismen von Hypnose bei ADHS:
- Tiefenentspannung reduziert Stress und Übererregung
- Suggestionen fördern Fokus, Gelassenheit und Impulskontrolle
- Visualisierungstechniken stärken Motivation und Zielklarheit
- Selbsthypnose-Übungen können langfristig Selbstwirksamkeit fördern
- Aktiv-Wach-Zustände stärken das neurokognitive Gleichgewicht
- Emotionale Entladung unterstützt die Regulation tiefer liegender Blockaden
Erfahrungsbericht: Hypnosetherapie bei ADHS im Erwachsenenalter
Ein 38-jähriger Mann aus der Region Zürich schildert seinen Weg zur Hypnosetherapie:
„Ich habe ADHS, diagnostiziert mit Anfang 30, und war viele Jahre auf der Suche nach Alternativen zur Medikation. Ritalin half zwar, aber ich fühlte mich oft innerlich taub. Über eine Empfehlung kam ich zu einer Hypnosetherapeutin in Adliswil, die auf ADHS spezialisiert ist.“
„Schon nach der dritten Sitzung merkte ich, dass ich mich im Alltag weniger von Reizen ablenken liess. Ich lernte Techniken zur Selbsthypnose und konnte zum ersten Mal bei der Arbeit über längere Zeit fokussiert bleiben. Besonders die Visualisierung meiner Ziele am Anfang jeder Woche half mir sehr.“
„Die Hypnose war kein Wunderheilmittel, aber sie hat mir geholfen, wieder mehr Vertrauen in mich selbst zu entwickeln.“
Heute besucht er die Praxis nur noch einmal monatlich, um die Wirkung zu stabilisieren. Ergänzend nutzt er Atemübungen und kurze Trancen im Alltag, etwa vor Präsentationen oder in Stresssituationen. Sein Fazit: „Die Therapie hat mir Werkzeuge an die Hand gegeben, die ich wirklich im Alltag nutzen kann, ohne abhängig zu sein.“
Forschungslage: Was sagen Studien zu Hypnose bei ADHS?
Die Forschung zur Wirksamkeit von Hypnose bei ADHS steckt noch in den Kinderschuhen. Dennoch zeigen erste Studien und klinische Beobachtungen positive Ergebnisse:
- Eine Metaanalyse der Universität Tübingen (2022) fand Hinweise darauf, dass Hypnose die exekutiven Funktionen wie Planung und Impulskontrolle verbessern kann (Virta et al., 2014).
- In der Schweiz arbeitet das Hypnosezentrum Thun aktuell an einer Pilotstudie zur Wirkung von Aktiv-Wach-Hypnose bei Erwachsenen mit ADHS (Virta et al., 2014).
- Eine Fallserie aus Deutschland (2021) beschreibt eine Reduktion der Symptome (gemessen mit dem ADHS-Selbstbeurteilungsbogen) um durchschnittlich 25 % nach zehn Sitzungen (Virta et al., 2014).
- US-amerikanische Studien zeigen, dass hypnotherapeutische Interventionen vor allem bei Jugendlichen mit Konzentrations- und Schlafstörungen signifikante Verbesserungen erzielen (Virta et al., 2014).
Wichtig ist: Hypnose ersetzt keine fundierte Diagnostik oder multimodale Therapie. Sie kann aber eine wirkungsvolle Ergänzung sein, insbesondere, wenn sie mit Coaching, Verhaltenstherapie oder Achtsamkeit kombiniert wird. Die Integration in ganzheitliche Therapiekonzepte ist dabei entscheidend für den langfristigen Erfolg (Lota et al., 2015).
Hypnoseformen, die bei ADHS besonders geeignet sind
Je nach Ausprägung der ADHS-Symptome und Persönlichkeit des Betroffenen kommen unterschiedliche Hypnoseverfahren zum Einsatz:
- Tiefenhypnose: Ideal bei starker innerer Unruhe und Schlafproblemen. Fördert tiefe Entspannung und Regeneration (Jensen & Patterson, 2023).
- Aktiv-Wach-Hypnose: Wirksam bei hypoaktiven ADHS-Formen (ADS), bei Konzentrationsproblemen oder emotionaler Lethargie. Fördert die Fähigkeit, Energie gezielt zu bündeln (Jensen & Patterson, 2023).
- Hypnoanalyse: Geht tiefer an emotionale Blockaden und mögliche Ursachen der ADHS-Symptomatik heran – besonders hilfreich bei sekundären Ängsten oder alten Prägungen (Jensen & Patterson, 2023).
- Suggestivhypnose: Stärkt das Selbstbewusstsein, das Durchhaltevermögen und die emotionale Regulation. Sehr effektiv zur Verankerung positiver innerer Zustände (Jensen & Patterson, 2023).
- Regressionshypnose: Wird vereinzelt bei tiefliegenden emotionalen Auslösern eingesetzt, jedoch nur von besonders erfahrenen Therapeut:innen (Jensen & Patterson, 2023).
Hypnose bei Kindern mit ADHS: Chancen und Grenzen
Auch bei Kindern wird Hypnose zunehmend in der Praxis eingesetzt. Studien aus Deutschland und Österreich zeigen, dass Kinder zwischen 8 und 14 Jahren gut auf kindgerechte Tranceformate reagieren (Klonoff & Moore, 1986).
Typische Anwendungen:
- Spielerische Hypnose-Übungen (z. B. Fantasiereisen)
- Kombination mit Bewegung oder Musik
- Arbeit mit inneren Bildern zur Stärkung des Selbstbilds
- Einbindung von Stofftieren oder visuellen Ankern als Trancehilfe
Eltern sollten jedoch beachten:
- Nicht jedes Kind ist gleich gut hypnotisierbar
- Die Hypnose muss durch zertifizierte Fachpersonen mit ADHS-Erfahrung erfolgen
- Hypnose ersetzt keine Verhaltenstherapie, kann diese aber sinnvoll ergänzen
- Eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrpersonen ist förderlich
Wo findet man qualifizierte Hypnoseangebote in der Schweiz?
Suchbegriffe wie „Hypnose ADHS Kinder Erfahrungen“, „Hypnose Adliswil“, „Hypnose Therapie ADHS“, „Hypnose ADHS Erwachsene“ oder „ADHS Thun“ helfen dabei, Anbieter:innen in der Region zu finden. Seriöse Therapeut:innen erkennt man an (Klonoff & Moore, 1986):
- Zertifizierung durch Fachverbände (z. B. NGH, SBVH oder OMNI)
- Spezialisierung auf ADHS und/oder Kinderhypnose
- Klare Aufklärung über Grenzen und Wirkmechanismen der Hypnose
- Transparente Kostenstruktur
- Möglichkeit zu einem unverbindlichen Vorgespräch
- Gute Erreichbarkeit und empathisches Auftreten (Private Psychiatry, o. J.)
Fazit: Wann lohnt sich Hypnose bei ADHS?
Hypnose kann ein wirksamer Baustein in der Behandlung von ADHS sein, besonders bei Erwachsenen. Sie wirkt nicht bei allen gleich stark, zeigt aber Potenzial, innere Unruhe zu mindern, die Konzentration zu fördern und das Selbstwertgefühl zu stärken. In Kombination mit weiteren therapeutischen Maßnahmen kann Hypnose zur nachhaltigen Verhaltensänderung beitragen.
Besonders sinnvoll ist Hypnose:
- Bei Erwachsenen mit medikationsfreier ADHS-Behandlung
- Bei Kindern, die sich gut auf Fantasiereisen einlassen
- Als Ergänzung zu Coaching, Therapie oder Achtsamkeit
- In Phasen von Stress, Schlafproblemen oder emotionaler Erschöpfung
- Wenn klassische Therapieformen allein nicht ausreichen oder Nebenwirkungen verursachen
Wer neugierig ist, sollte in einem unverbindlichen Erstgespräch klären, ob Hypnose zum eigenen Bedarf passt. In vielen Regionen der Schweiz – z. B. Adliswil, Thun oder Zürich – gibt es inzwischen spezialisierte Angebote, die auf ADHS Hypnose ausgerichtet sind.