Die Diagnose ADHS wirft bei vielen Betroffenen eine zentrale Frage auf: Welche Therapie ist die richtige für mich? Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene erprobte Ansätze, um ADHS zu behandeln, individuell anpassbar an deine Lebenssituation, Stärken und Herausforderungen. In diesem Artikel geben wir einen umfassenden Überblick über die wichtigsten ADHS-Therapieformen, vergleichen ihre Wirkmechanismen und zeigen auf, für wen welche Methode besonders geeignet ist. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Angeboten in der Schweiz, z. B. ADHS-Therapie in Zürich, Winterthur oder Basel (Knouse & Safren, 2010).
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Verhaltenstherapie: Struktur schaffen, Alltag meistern
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT oder CBT) zählt zu den am besten erforschten und wirksamsten Therapieformen bei ADHS, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Sie setzt direkt im Alltag an und vermittelt praktische Strategien für wiederkehrende Probleme im Beruf, Studium oder in der Familie (Knouse & Safren, 2010).
Typische Inhalte:
- Zeitmanagement und Aufgabenplanung
- Impulskontrolle und Emotionsregulation
- Selbstwertstärkung und Stressbewältigung
- Umgang mit Rückschlägen und Selbstkritik
In der Schweiz bieten viele spezialisierte Psycholog:innen in Städten wie Zürich, Winterthur, Aargau oder Basel verhaltenstherapeutische Begleitung an. Auch Online-Angebote werden zunehmend verfügbar. Besonders bei Erwachsenen mit ADHS ist die Verhaltenstherapie ein zentraler Baustein zur Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere dann, wenn sie mit Coaching oder Medikamenten kombiniert wird (Knouse & Safren, 2010).
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Gruppentherapie: Gemeinsam wachsen, voneinander lernen
ADHS Gruppentherapien ermöglichen einen offenen Austausch mit anderen Betroffenen, ein wichtiger Faktor, der emotionale Entlastung schafft und neue Perspektiven eröffnet. Viele erleben das erste Mal, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht allein sind (Faraone & Buitelaar, 2010).
Typische Inhalte:
- Psychoedukation zu ADHS und Komorbiditäten
- Übungen zu Aufmerksamkeit, Organisation und Impulssteuerung
- Austausch zu Beruf, Beziehungen, Familie
- Strategien zur Selbstregulation und Achtsamkeit
Vorteile:
- Soziale Unterstützung & Solidarität
- Geringere Kosten als Einzeltherapie
- Strukturierter Rahmen für kontinuierliche Entwicklung
In der Schweiz gibt es Gruppentherapieangebote u. a. in Bern, Basel, Zürich und Winterthur, teils auch mit Fokus auf Erwachsene oder spezifische Zielgruppen (z. B. ADHS bei Frauen) (Faraone & Buitelaar, 2010).
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ADHS-Coaching: Alltag praktisch gestalten
ADHS Coaching richtet sich vor allem an Erwachsene mit einem gewissen Problembewusstsein, die gezielt an ihren Alltagsherausforderungen arbeiten wollen. Im Gegensatz zur Psychotherapie steht hier die Lösungsorientierung im Vordergrund, mit einem Fokus auf Handhabbarkeit, Selbstmanagement und Zielverfolgung (Cairncross & Miller, 2020).
Typische Coaching-Themen:
- Routinen aufbauen & Prioritäten setzen
- Reizflut und Ablenkung besser kontrollieren
- Berufliche Herausforderungen meistern
- Motivation und innere Klarheit stärken
Coaching wird in der Schweiz häufig online angeboten, ideal für Menschen, die zeitlich oder geografisch eingeschränkt sind. Gerade in Regionen ohne spezialisierte Therapeut:innen kann ADHS-Coaching eine wertvolle Ergänzung oder Alternative darstellen (Cairncross & Miller, 2020).
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Multimodale Therapie: Der kombinierte Ansatz
Multimodale Therapiekonzepte verknüpfen mehrere Therapieformen gezielt miteinander, z. B. Verhaltenstherapie, Medikation, Coaching, Gruppentherapie und ergänzende Maßnahmen wie Achtsamkeit oder Ergotherapie (Cortese et al., 2016).
Geeignet bei:
- Stärker ausgeprägten Symptomen
- Komorbiditäten wie Depression oder Angststörungen
- Belastungen im sozialen oder beruflichen Umfeld
Ein gut abgestimmtes Team aus Fachärzt:innen, Psychotherapeut:innen und Coaches kann gemeinsam die beste Lösung entwickeln. In vielen ADHS-Zentren in der Schweiz wird dieser integrierte Ansatz bereits erfolgreich umgesetzt (Cortese et al., 2016).
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Achtsamkeit & Meditation: Innere Ruhe stärken
Immer mehr Menschen entdecken Achtsamkeit und Meditation als ergänzende Therapieform bei ADHS. Besonders MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) oder MBCT (Mindfulness-Based Cognitive Therapy) haben sich wissenschaftlich als hilfreich erwiesen (Cortese et al., 2016).
Mögliche Effekte:
- Verbesserte Emotionsregulation
- Weniger Reizüberflutung
- Längere Aufmerksamkeitsspanne
- Gesteigertes Selbstmitgefühl
Achtsamkeit lässt sich gut in den Alltag integrieren, etwa durch Meditations-Apps, geführte Kurse oder Retreats. In Städten wie Zürich, Basel oder Luzern gibt es spezialisierte Angebote, auch kombiniert mit psychologischer Begleitung (Cortese et al., 2016).
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Ergotherapie: Praktische Fähigkeiten stärken
Ergotherapie richtet sich auf die Förderung der Alltags- und Handlungskompetenz, ein Ansatz, der besonders bei Kindern etabliert ist, jedoch auch Erwachsenen mit ADHS helfen kann (Stevenson et al., 2014).
Typische Anwendungen:
- Aufbau von Tagesstruktur & Alltagsroutinen
- Fein- und Grobmotorik trainieren
- Konzentration & Selbststeuerung fördern
- Belastbarkeit im Berufsleben steigern
Viele Ergotherapeut:innen in der Schweiz arbeiten inzwischen mit ADHS-spezifischen Methoden. In Kombination mit Verhaltenstherapie oder Coaching kann Ergotherapie eine sehr praktische Ergänzung sein (Stevenson et al., 2014).
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Naturheilkundliche Verfahren & Lebensstilinterventionen
Ergänzend zur klassischen Psychotherapie interessieren sich viele Betroffene auch für alternative Ansätze, um ihre Symptome zu lindern, ohne Medikamente (Stevenson et al., 2014).
Mögliche Bausteine:
- Bewegung & Sport (z. B. Joggen, Schwimmen, Yoga)
- Ernährung (z. B. Omega-3, wenig Zucker, keine Zusatzstoffe)
- Pflanzenheilmittel (z. B. Ginseng, Rhodiola, Brahmi)
- Schlafhygiene & Tagesstruktur
Diese Ansätze ersetzen keine fundierte Therapie, können aber unterstützend wirken. Besonders Menschen, die ADHS ohne Medikamente behandeln möchten, profitieren von einem bewussten, stabilen Lebensstil (Young & Bramham, 2012).
Entscheidungshilfe: Welche ADHS-Therapie passt zu mir?
Ziel | Empfohlene Therapieform(en) |
Alltag strukturieren | Verhaltenstherapie, Coaching, Ergotherapie |
Innere Unruhe reduzieren | Achtsamkeit, Meditation, Verhaltenstherapie |
Austausch mit anderen Betroffenen | Gruppentherapie |
Komplexe Symptome ganzheitlich angehen | Multimodale Therapie |
Natürliche Ansätze ohne Medikation bevorzugen | Achtsamkeit, Lebensstilinterventionen, Coaching |
Fazit: ADHS-Therapieformen, so individuell wie du
Die Vielfalt der verfügbaren ADHS-Therapieformen eröffnet jedem Betroffenen die Möglichkeit, den eigenen Weg zu finden, sei es über Verhaltenstherapie in Zürich, ADHS-Coaching in Winterthur oder Gruppentherapie in Basel. Oft ist die Kombination aus mehreren Methoden besonders effektiv.
Wenn du unsicher bist, welche Therapieform zu dir passt, nimm Kontakt zu einer spezialisierten Praxis auf. In der Schweiz gibt es zahlreiche Anlaufstellen, die dich individuell beraten können. Wichtig ist: Du bist nicht allein, und ADHS lässt sich gut behandeln.